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Die Transaktionsanalyse als psychologisches Verfahren zur Verbesserung der Kommunikation

Die Transaktionsanalyse als psychologisches Verfahren zur Verbesserung der Kommunikation

Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil zwischenmenschlicher Beziehungen. Sie ermöglicht dir den Austausch mit anderen Menschen und hilft dir, Gedanken zu teilen, Gefühle auszudrücken und Wünsche zu äussern. Doch nicht immer verläuft Kommunikation erfolgreich. An diesem Punkt setzt die Transaktionsanalyse an. Das Verfahren deckt nicht nur Missverständnisse in der Kommunikation auf, es stärkt auch deine Autonomie, verbessert deine Wahrnehmung und hilft dir bei der Lösung von Konflikten. Die folgenden Abschnitte geben dir einen Einblick in das Konzept der Transaktionsanalyse und klären dich über Funktion, Ziele und Anwendungsbereiche des Verfahrens auf.

Was ist die Transaktionsanalyse?

Die Transaktionsanalyse ist eine psychologische Theorie, die sich mit der Persönlichkeitsstruktur des Menschen, zwischenmenschlicher Kommunikation und sozialen Beziehungen zwischen Individuen beschäftigt. Sie beinhaltet ausserdem verschiedene Verfahren, mit deren Hilfe der Mensch seine erlebte Wirklichkeit reflektieren und analysieren kann, um im nächsten Schritt an einer Veränderung zu arbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Beobachtung, Analyse und Verbesserung zwischenmenschlicher Kommunikation.

Auf welchen Grundannahmen baut die Transaktionsanalyse auf?

Die Grundannahmen der Transaktionsanalyse basieren auf Humanität und Respekt und orientieren sich an den Ethik-Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Technische Analyse. Die Theorie der Transaktionsanalyse besagt:

  • Jeder Mensch ist in all seinen Facetten in Ordnung.
  • Jeder Mensch ist in der Lage, eigenständig zu denken und seine Probleme selbstständig zu lösen.
  • Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sein eigenes Leben und dessen Gestaltung.
  • Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit, seine Emotionen wahrzunehmen und das daraus resultierende Verhalten bewusst zu steuern.

Wer hat die Transaktionsanalyse entwickelt?

Die Transaktionsanalyse wurde in den 1960er Jahren durch den amerikanischen Arzt Eric Berne (1910-1970) begründet. Der studierte Psychiater hörte seinen Klienten aufmerksam zu und kam zu der Erkenntnis, dass jeder Mensch in der Lage ist, seine Probleme selbst zu lösen. Um diese Fähigkeit zu fördern, entwickelte er die Transaktionsanalyse. 1964 veröffentlichte Berne den Bestseller „Spiele der Erwachsenen“, der sich mit den Grundsätzen seiner psychologischen Theorie beschäftigte. Durch das Buch geriet die Transaktionsanalyse in den Fokus der Öffentlichkeit und wurde noch zu Lebzeiten Eric Bernes weiterentwickelt. Bis heute ist das Verfahren, das in seinen Anfängen auf Sigmund Freuds Psychoanalyse basierte, Gegenstand der psychologischen Forschung.

Wie unterscheiden sich die Ich-Zustände Eltern-Ich, Kind-Ich und Erwachsenen-Ich voneinander?

Die Theorie der Transaktionsanalyse geht davon aus, dass sich die Persönlichkeit eines Menschen aus drei verschiedenen Ich-Zuständen zusammensetzt. Diese Ich-Zustände bestimmen das Denken, Fühlen und Verhalten des Menschen und üben je nach Situation unterschiedlich starken Einfluss aus. Das Eltern-Ich setzt sich aus Moralvorstellungen, Regeln, Verboten und Vorurteilen zusammen, die du von deinen Eltern oder anderen Autoritätspersonen übernommen hast. In diesem Ich-Zustand gibst du Ratschläge und bist dabei hilfsbereit und fürsorglich oder kritisch und besserwisserisch. Das Kind-Ich beinhaltet Erfahrungen, die du als Kind gemacht hast und die bis heute dein Verhalten prägen. Entweder lebst du deine Gefühle und Bedürfnisse frei aus oder du passt dich den Wünschen anderer Menschen an. Das Erwachsenen-Ich ist rational und sachlich. In diesem Ich-Zustand beobachtest und analysierst du die Realität und leitest daraus Verhaltensweisen ab, die eine direkte Reaktion auf das Hier und Jetzt sind.

Welche Ziele verfolgt die Transaktionsanalyse?

Die Transaktionsanalyse verfolgt vier Hauptziele:

  1. Fremderkenntnis: Die Transaktionsanalyse hilft dir, die Persönlichkeit deiner Mitmenschen besser zu verstehen. Du lernst, die Sprache und das Verhalten deines Gegenübers korrekt zu interpretieren und bekommst einen Einblick in die Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse deiner Gesprächspartner.
  2. Selbsterkenntnis: Die Transaktionsanalyse ist ein hilfreiches Mittel, um deine eigene Persönlichkeit zu analysieren. Du erkennst die Beweggründe für dein Denken, Fühlen und Handeln.
  3. Verhaltensänderung: Im Rahmen der Transaktionsanalyse führen dein eigener Wille, positive Vorbilder und regelmässige Übung zu einer Veränderung deines Verhaltens.
  4. Erreichen von Autonomie: Die Transaktionsanalyse stärkt die Fähigkeit zur Selbstverantwortung und fördert eine realistische Sicht auf die Wirklichkeit. Im Ergebnis wächst deine Unabhängigkeit.

Wie funktioniert die Transaktionsanalyse bei der Kommunikation von Menschen?

Wenn du Kontakt zu einem anderen Menschen aufnimmst, werden verschiedene Kommunikationsbestandteile zwischen euch hin und her transferiert. Dabei spielen sowohl verbale Bestandteile in Form von Sprache als auch nonverbale Bestandteile in Form von Mimik und Gestik eine wichtige Rolle. Das psychologische Verfahren hilft bei der Analyse der Interaktionen und bietet Tipps, um die Kommunikation zu verbessern. So fällt dir der Umgang mit anderen Menschen im Alltag leichter und eure Beziehung zueinander wird gestärkt.

Welche Anwendungsbereiche für die Transaktionsanalyse gibt es?

Die Transaktionsanalyse kommt hauptsächlich im Rahmen einer Psychotherapie, beim Coaching und in der allgemeinen Lebensberatung zum Einsatz, um das Selbstbewusstsein und die Eigenverantwortung der Klienten zu stärken. Zudem spielt sie eine wichtige Rolle in der Arbeitswelt. Im Bereich der Personal- und Teamentwicklung ist die Transaktionsanalyse ein gängiges Verfahren, um die Kommunikation zwischen den Mitarbeiter zu verbessern, Konflikte zu lösen und Stress zu reduzieren. Ausserdem ist die Anwendung der Transaktionsanalyse im Bildungswesen weit verbreitet. Lehrer nutzen die Methode, um ihre Schüler besser zu verstehen.

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