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Dissoziale Persönlichkeitsstörung – andere Menschen haben keine Bedeutung

Dissoziale Persönlichkeitsstörung – andere Menschen haben keine Bedeutung

Dissoziales Verhalten muss nicht immer nur einen kriminellen Hintergrund haben. Auch sozial angepasste Menschen leiden an dieser Verhaltensstörung und benehmen sich gegenüber anderen Menschen rücksichtslos und selbstbezogen. Die Grenzen zwischen dem Erlaubten und dem Verbotenen lassen sich leicht überschreiten. Psychologisch liegen hier Erkrankungen vor, die das Sozialverhalten betreffen und in eine Soziopathie ausarten können. Die Störung tritt oft schon im Kindes- und Jugendalter auf.

Was ist Dissozialität?

Im Wortstamm erkennst du bereits den Zusammenhang: Teile betreffen die Gemeinschaft und Soziologie. Der Begriff steht entsprechend für Verhaltensweisen, die das soziale Werte- und Normensystem einer Gemeinschaft oder Gesellschaft betreffen. Mit einem dissozialen Verhalten ist ein Überschreiten der aufgestellten Regeln und Normen gemeint. Umgangssprachlich werden solche Menschen häufig als asozial bezeichnet. Oft sind damit Straftäter, Kriminelle oder aus der Reihe tanzende Personen gemeint, die sich gegenüber anderen Menschen falsch und unangemessen verhalten. Innerhalb der Psychotherapie resultiert aus diesem Begriff dann auch die dissoziale Persönlichkeitsstörung.

Was ist eine dissoziale Persönlichkeitsstörung?

Bei der dissozialen Persönlichkeitsstörung handelt es sich um eine Verhaltensstörung und psychische Erkrankung. Sie ist bei Betroffenen als tiefe Verachtung gegenüber Gesellschaftsnormen und einer Missachtung aller Regeln und Gesetze gekennzeichnet. Es besteht keinerlei Verantwortungsgefühl und Einfühlungsvermögen, stattdessen erfolgt ein aggressives und auch gewalttätiges Verhalten, da die Frustrationstoleranz sehr niedrig ausfällt oder gar nicht vorhanden ist.

Wenn du dich innerhalb der Gesellschaft gegen einige Politiker oder Gesetze auflehnst, heisst das noch nicht, dass du an dieser Erkrankung leidest. APS, also die antisoziale Persönlichkeitsstörung, zeigt sich bereits in der Kindheit, durch Lügen, Stehlen, Schulschwänzen, von zu Hause weglaufen sowie Vandalismus und Zerstörungswut. Mit zunehmender Entwicklung sind Gesetzesübertretungen keine Seltenheit. Auch neigen Personen mit einer dissozialen Persönlichkeitsstörung zum erhöhten Rauschmittelkonsum oder agieren kriminell in diesem Bereich. Selbst wenn du nicht kriminell bist, ist die APS-Diagnose dennoch möglich. Die Störung kann auch in kleinerem Umfang auftreten und schafft Probleme im Alltag.

Wie zeigt sich das Verhalten bei einer dissozialen Persönlichkeitsstörung?

Dir selbst ist es sicherlich schon häufiger passiert, dass du nicht ganz du selbst warst oder dass dir der Kragen geplatzt ist. Solche Zustände erleben viele Menschen. Sie sind noch kein Anlass zur Besorgnis. Anders ist es jedoch, wenn das Verhalten immer bestimmte Muster aufweist. Dissozialität wird in der Kindheit geprägt und verschlimmert sich mit zunehmender Entwicklung. Die eigenen Ziele sollen durchgesetzt werden, wobei Regeln nicht zählen. Leidest du an dieser Verhaltensstörung, lügst du gerne und ständig, hast kein Problem, mutwillig fremdes Eigentum zu zerstören und verhältst dich allgemein aggressiv und auffällig. Auch Bestrafung, um dein Verhalten zu ändern, hat keine Wirkung auf dich.

Betroffene, die an einer dissozialen Persönlichkeitsstörung leiden, weisen typische Verhaltensmuster auf, die therapeutisch eingestuft wurden und so eine Diagnose erleichtern. Nicht immer verweisen die Merkmale darauf, dass auch eine Tendenz zur Kriminalität vorliegt. Hinweise auf eine Erkrankung sind folgende Symptome:

  • fehlende Empathie
  • Gefühlskälte
  • Bindungsstörungen
  • eine geringe Frustrationstoleranz
  • aggressives Verhalten
  • Impulsivität
  • kein Schuldempfinden
  • die Unfähigkeit, sich sozial anzupassen

Welche Therapie ist möglich?

Verschiedene Persönlichkeitsstörungen werden beim Psychotherapeuten individuell angegangen. Dissozialität benötigt schon bei Kindern und Jugendlichen eine abgestimmte Verhaltenstherapie und die Beobachtung der Entwicklung. Problematisch an diesen Erkrankungen ist nicht nur das Verhalten, das sich anderen gegenüber äussert, sondern auch das, welches sich gegen das eigene Selbst richtet. Die Risikobereitschaft ist hoch, um der Aggression Ausdruck zu verleihen. Dafür riskiert der Erkrankte auch Kopf und Kragen. Die Lernfähigkeit, das Verhalten zu ändern, ist dabei gering bis gar nicht vorhanden. Eine ausgewachsene Psychopathie ist in der Regel nicht behandelbar.

Wie wird die Diagnose bei einer Psychopathie gestellt?

Ursachen für die Psychopathie sind oft erst ab einem Alter von 18 Jahren nachvollziehbar. Die Auffälligkeiten solcher Krankheitsbilder finden allerdings schon früher statt und sind bereits im Jugendalter in den Handlungen feststellbar. Verhaltensstörungen und die Psychopathie als schwerste Erkrankung sind grösstenteils angeboren und zeigen sich daher auch frühzeitig. Eine Behandlung und Therapie ist schwierig. Erfüllt sein müssen folgende Kriterien, um die Psychopathie einzugrenzen:

  • die Person handelt manipulativ
  • Psychopathen sind aggressiv, gewalttätig und haben keine Schuldgefühle
  • Kriminalität wirkt nicht abschreckend, sondern als hilfreiche Massnahme
  • Empathie fehlt vollständig
  • das Selbstwertgefühl ist stark übersteigert
  • das Leben erscheint langweilig, so dass ein gefrässiger Erlebnishunger die Folge ist
  • Gefühlskälte, Verantwortungslosigkeit, Impulsivität und Verhaltensauffälligkeiten bestimmen das Leben
  • realistische Ziele werden durch Fiktion ersetzt
  • Beziehungen verlaufen gestört und krankhaft
  • eine Scheu vor Verbrechen und Delikte besteht nicht

Wie wirkt sich eine dissoziale Persönlichkeitsstörung auf Beziehungen aus?

Wenn du an einer dissozialen Persönlichkeitsstörung leidest, sind deine Beziehungen in der Regel kurzlebig und ichbezogen. Du sorgst jedoch dafür, dass du wahrgenommen wirst und kannst am Anfang auch charmant und charismatisch auftreten. Dahinter liegt allerdings immer ein Ziel und die Absicht, den anderen zu manipulieren und für dich zu gewinnen. Hast du dein Ziel erreicht, verlierst du schnell das Interesse. Du bist sexuell sehr aktiv, verhältst dich aber auch gewalttätig und aggressiv. Du bist nicht in der Lage, dich für eine Beziehung zu ändern und kannst jedoch gleichzeitig eine Trennung nicht verdauen. Eine Therapie hilft hier nur selten.

Welche Subtypen gibt es bei der dissozialen Störung?

Innerhalb der dissozialen Persönlichkeitsstörung werden weitere Subtypen unterschieden. Diese sind:

  • das instrumentell-dissoziale Verhalten (Geld, Macht und Erfolg sind das Wichtigste, das Selbstvertrauen ist übersteigt, Empathie und Schuldgefühle fehlen)
  • ängstlich-aggressives Verhalten (Depression, Angst und Introvertiertheit erzeugen Gewaltausbrüche)
  • impulsiv-feindseliges Verhalten (starke Impulsivität und ein Hang zur Provokation, keinerlei Handlungskontrolle über die eigene Aggressivität)

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