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Dopamin – die sieben meistgestellten Fragen über das Glückshormon

Dopamin – die sieben meistgestellten Fragen über das Glückshormon

Wenn wir gefragt werden, was uns glücklich macht, suchen wir die Antwort meist ausserhalb. Mögliche Antworten sind dann: Sicherheit, Schokolade oder Sonnenschein. Wer aber wirklich wissen will, was Glücksgefühle auslöst, der findet die Antwort in seinem Gehirn. Dort bilden fein austarierte Neurotransmitter das Fundament für unsere Gefühle. Einer der wichtigsten Neurotransmitter ist Dopamin. Was Dopamin ist, welche Aufgaben der Botenstoff übernimmt und welche Folgen ein Dopaminmangel hat, erfährst du in diesem Artikel.

Was sind Neurotransmitter?

Neurotransmitter, wie Dopamin, steuern die Kommunikation zwischen Nervenzellen. Sie sind eine besondere Form der Botenstoffe. Nervenzellen kommunizieren über elektrische Impulse. Gelangt ein elektrischer Impuls zu einer Synapse, dem Ende einer Nervenzelle, muss das Signal zur nächsten Synapse springen, damit die Information weitergeleitet wird. Das Problem: Zwischen den Synapsen befindet sich eine Lücke. Diese Lücke, in der Fachsprache synaptischer Spalt genannt, wird mittels Neurotransmittern überwunden. Dopamin spielt eine essentielle Rolle bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen.

Doch obwohl Dopamin ein Neurotransmitter ist, ist es vor allem für seine Wirkung auf das Gefühlsleben bekannt. Es zählt zu den „Glückshormonen“. Neben anderen Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Oxytocin beeinflusst es das Wohlbefinden, die Motivation und die psychische Antriebskraft.

Wie äussert sich ein Dopaminmangel?

Die meisten der Nervenzellen, die den Botenstoff bilden, befinden sich in der Substantia nigra, einem Teil des Mittelhirns. Die Substantia nigra spielt eine entscheidende Rolle bei der Planung und Ausführung von Bewegungen. Wird dort zu wenig Dopamin gebildet, können Bewegungsimpulse nicht richtig weitergeleitet werden. Typische Symptome eines Dopaminmangels sind:

  • Zittern (Tremor)
  • Startschwierigkeiten und verlangsamte Bewegungen (Bradykinese)
  • unsicherer Gang oder Stand
  • Muskelstarre (Rigor)

Diese Symptome sind beispielsweise typisch für Morbus Parkinson, bei welchem das Gehirn zu wenig Dopamin bildet.

Daneben befinden sich auch in anderen Gehirnarealen Dopaminrezeptoren. Werden dieses Rezeptoren nicht stimuliert, leiden die kognitive Leistungsfähigkeit und das Gefühlsleben. Zudem reguliert das Dopamin die Durchblutung der Verdauungsorgane. Weitere typische Symptome eines Mangels sind daher:

  • Antriebslosigkeit
  • depressive Verstimmtheit
  • Schlafstörungen
  • vermindertes Erinnerungsvermögen
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Verstopfung (Obstipation)

Wie äussert sich ein Dopaminüberschuss?

Werden die Dopaminrezeptoren natürlicherweise oder durch Drogen stark stimuliert, kann das neben der gewünschten Wirkung auch starke Nebenwirkungen nach sich ziehen. Kognitive Funktionen und das emotionale Befinden werden verzerrt. Einige Drogen erhöhen den Dopaminlevel extrem. Es kommt zu einem euphorischen Stimmungshoch. Bei einer sehr starken oder zeitlich längeren Überstimulierung der Dopaminrezeptoren können Wahnvorstellungen oder Manien entstehen. Experten gehen zudem davon aus, dass Personen mit Schizophrenie zu viel Dopamin bilden.

Welche Rolle spielt Dopamin bei Suchterkrankungen?

Das Glückshormon spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Manifestierung von stofflichen und nichtstofflichen Süchten. Bei stofflichen Suchterkrankungen (beispielsweise Alkohol und Drogen) wird die Ausschüttung direkt erhöht. Der Körper verbindet die Überstimulierung mit einer Belohnung. Das Gehirn stellt so eine Verbindung zwischen dem Konsum und den Glücksgefühlen her. In extremen Fällen entsteht dann eine Abhängigkeit. Bei nichtstofflichen Süchten belohnt Dopamin den Körper für Erfolgsmomente. Bei einer Kaufsucht schüttet der Körper den Stoff bei jedem neuen Kauf aus. Es kommt zu einer zwanghaften Wiederholung des Verhaltens.

Warum produzieren meine Neuronen zu wenig Dopamin?

Die Ursachen für kognitive Leistungseinbussen, Depression oder Antriebslosigkeit liegen oft in der Neurochemie. Entsteht ein Ungleichgewicht zwischen den Neurotransmittern im Gehirn, leidet die Psyche. Mögliche Ursachen für einen Dopaminmangel sind:

  • Absterben der dopaminergen Nervenzellen
  • Drogen überstimulieren die Dopaminrezeptoren kurzfristig, wodurch deren Sensibilität abnimmt (relativer Mangel)
  • vermehrter Dopaminverbrauch (beispielsweise durch Stress, Schlafmangel oder starke körperliche Belastung)
  • werden zu wenig Aminosäuren (insbesondere Tyrosin) über die Ernährung aufgenommen, ist die Dopaminsynthese eingeschränkt
  • eine stark zucker- sowie fetthaltige Ernährung kann die Dopaminausschüttung hemmen

Wie kann ich meinen Dopamin- und Noradrenalinlevel erhöhen?

Die Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin gehören zur Gruppe der Katecholamine. Die Grundlage für die Synthese der drei Katecholamine bildet die Aminosäure Tyrosin. Tyrosin wird durch Tyrosinhydroxylase zu Levodopa umgebaut. Dabei handelt es sich um eine Vorstufe von Dopamin, welche die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Im Gehirn wird diese Vorstufe dann zu Dopamin umgewandelt. Dieser Stoff ist wiederum die Vorstufe für Noradrenalin, aus dem später Adrenalin wird. Die drei Stoffe Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin hängen also eng miteinander zusammen. So kannst du dein Dopaminlevel erhöhen:

  1. Ernährung: Wird mehr Tyrosin oder Phenylalanin (Aminosäure, die im Körper zu Tyrosin umgewandelt wird) über die Ernährung aufgenommen, synthetisieren die Neuronen mehr Dopamin. Die Aminosäuren befinden sich beispielsweise in Eiern, Milchprodukten und Rindfleisch.
  2. Bewegung: In Studien konnte insbesondere Yoga überzeugen. Dabei hat Yoga zwei Vorteile: Yoga fordert dich körperlich und hilft dir dabei, Stress abzubauen.
  3. Schlaf: Geregeltes Aufstehen und Einschlafen hilft, den Dopamin-Rhythmus zu regulieren.
  4. Meditation: Durch Meditation kannst du dich nicht nur entspannen und Stress abbauen, sondern bei regelmässiger Übung auch deinen Dopaminspiegel erhöhen.
  5. Massagen: Lass dich verwöhnen. Eine Massage senkt den Dopaminlevel um etwa 30 Prozent. Stresshormone werden dabei abgebaut.

Welche Medikamente beeinflussen den Dopaminspiegel im Gehirn?

Bei einem Dopaminmangel wird der Botenstoff nicht direkt verabreicht, da der Neurotransmitter auf diesem Weg die Neuronen des Gehirns nicht erreicht. Die Blut-Hirn-Schranke bildet eine unüberwindbare Barriere für das Glückshormon. Um das Level des Neurotransmitters im Nervensystem dennoch zu erhöhen, bedienen sich Mediziner eines Tricks. Sie verabreichen Medikamente mit der Vorstufe Levodopa. Daneben kann der Dopaminspiegel über die Gabe von Medikamenten aus der Gruppe der Dopamin-Agonisten sowie der Dopamin-Antagonisten verändert werden.

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