Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Coaches in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Löcher-Phobie – ein Internetphänomen oder eine reale Angst?

Löcher-Phobie – ein Internetphänomen oder eine reale Angst?

Zu den kurioseren Erkrankungen gehört die Trypophobie. Sie tritt bei Menschen auf, die beim Anblick von grossen und kleinen Löchern nervös werden oder sogar einen richtigen Ekel davor entwickeln. Betroffen sind viele Menschen, da die Struktur unregelmässiger Löcher an Krankheit und Verfall denken lässt. Schon eine einfache Blumensamenkapsel oder der Blick auf ein Stück Luftschokolade jagen demjenigen dann Schauer über den Rücken oder lösen sogar Erbrechen aus.

Was ist die Loch-Phobie?

Die Loch-Phobie ist zwar eine moderne Erkrankung, die Symptome und Auswirkungen zeigen sich jedoch bei vielen Menschen unbewusst oder in kleinerer Form. Der Blick auf eine Anordnung unregelmässiger Löcher verursacht bei ihnen starke Abneigung und Unwohlsein. Diese Reaktion erfolgt, weil die Löcher auf eine tiefer sitzende Abneigung verweisen, zum Beispiel zerfressene Haut, Parasiten, Seuchen, Wunden und Krankheiten. Ähnlich widerlich wirkt auch ein Gewimmel von Fliegen, Würmern oder Zecken und die damit verbundene Vorstellung von Tod und Aas. Trotzdem liegt nur dann eine Trypophobie vor, wenn die Betroffenen auch vor harmlosen Bilder erschrecken, vor einem einfachen Lochblech oder einer Blüte. Menschen, die an dieser Erkrankung leiden, verspüren dann Übelkeit, Ekel, sogar Juckreiz auf der Haut, und können den Anblick nicht ertragen.

Wie drückt sich die Phobie vor Löchern aus?

Eine echte Phobie ist die Trypophobie in der Medizin im Grunde nicht, da keine irrationale Angst vorliegt. Das Wort steht zwar für „Loch“ und „Angst“, da es aus dem Griechischen stammt, eine wissenschaftlich bestätigte Störung liegt jedoch nicht vor. Bekannt ist die Phobie vor Löchern erst seit 2005 und kursierte im zunächst im Internet. Trotzdem suchten Wissenschaftler nach möglichen Erklärungen für diese Abneigung gegen Löcher. Symptome für die Trypophobie äussern sich immer als Ekel, Unwohlsein, Übelkeit und Juckreiz, selbst dann, wenn der Anblick nichts mit Krankheiten zu tun hat. Deutlich ist jedoch die Assoziation zu erkrankten Körperteilen. So bilden Windpocken oder Masern unregelmässige Strukturen, wie auch eine durch Säure zerfressene Haut Löcher zeigt. Betroffene verspüren dann schon bei einem löchrigen Käse Gänsehaut und Kälteschauer. Andere kämpfen mit Herzrasen, Schwitzattacken, Atemnot und Panikattacken.

Wie entsteht der Ekel vor Löchern, wenn Menschen an Trypophobie leiden?

Wissenschaftliche Studien verschiedener Forscher legen die Vermutung nahe, dass hinter der Phobie vor Löchern ein evolutionär bedingtes Warnsignal des Gehirns. Die Urangst betrifft ansteckende Krankheiten und Parasiten, kann aber auch eine gedankliche Verbindung zu giftigen Tieren wecken, darunter zu Kraken oder Spinnen. Evolutionär vorgeprägt entsteht dann ein Fluchtreflex, der in alten Zeiten vor Gefahr warnte und eine schnelle Reaktion ermöglichte. Die Loch-Phobie muss nicht bei jedem Menschen gleich stark auftreten und erweist sich auch in den Symptomen und Reaktionen als verschieden.

Was können Auslöser für die Loch-Phobie sein?

Die Trypophobie kann sich beim Anblick realer Dinge oder von Bildern äussern, wenn die Anordnung der Löcher regelmässig oder unregelmässig ist. Auch dazugehörige Dellen und Beulen bewirken die Phobie vor Löchern. Häufige Auslöser sind dabei:

  • Bimssteine
  • Lochbleche
  • Käse
  • Honigwaben
  • Lotusblumen
  • Luftschokolade
  • Küchenschwämme
  • gestapelte Rohre
  • Gewebe

Weshalb ist die Trypophobie ein Internetphänomen?

Ob du ein Trypophobiker bist, kannst du leicht anhand bestimmter Bilder prüfen, indem du beobachtest, welche Wirkung sie bei dir erzielen. Erst durch das Internet und die dortige Verbreitung bestimmter Bilder sind Menschen darauf aufmerksam geworden, dass sie ein Unwohlsein beim Anblick von Löchern entwickeln oder sich konkret ekeln. Normal ist natürlich, dass bei dir Übelkeit entsteht, wenn du Bilder von Hautkrankheiten siehst. Im Internet wurden jedoch auch Bilder verbreitet, die fiktive Erkrankungen oder Überlagerungen verschiedener Motive abbildeten, die sicherlich bei jedem Menschen Angst und Ekel hervorrufen.

Wann leide ich tatsächlich an einer Loch-Phobie?

Wenn du das löchrige Gewebe eines Schwamms digital auf ein Gesicht legst, verursacht der Anblick Nervosität und Unwohlsein, selbst wenn das Bild sichtbar unecht ist. Die Trypophobie zeichnet sich jedoch vielmehr dadurch aus, dass auch bei harmlosen Bildern Beschwerden auftreten, die bis zum Erbrechen oder zu Herzrasen führen. Eine echte Phobie liegt zwar nicht vor, die Symptome und Beschwerden treten dennoch auf. Daher haben Trypophobiker tatsächlich Probleme im Alltag, wenn sie auf unregelmässige Strukturen und Löcher mit heftiger Abwehr reagieren. Manchmal ist es dann notwendig, einen Arzt oder Psychologen aufzusuchen, damit die Angst reduziert werden kann.

Wie kann eine Trypophobie behandelt werden?

Auch bei der Phobie vor Löchern hilft eine Therapie, die normalerweise bei Angststörungen zum Einsatz kommt. Es gilt, die Angst zu überwinden oder wenigstens die Situation besser zu kontrollieren. Eine Trypophobie führt manchmal auch zu weiteren Beschwerden, so zu Depressionen oder zu einem sozialen Rückzug. Ist der Ekel nicht allzu stark ausgeprägt, kannst du lernen, mit dem Anblick besser umzugehen, indem du dich informierst, weshalb dein Körper so reagiert. Du bist mit diesem Phänomen nicht allein. Die Reaktion bleibt ein Selbstschutz deines Körpers und im Grunde ist die Abscheu ganz normal.

Der Coachingvergleich für die Schweiz. Finde die besten Coaches in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Boreout: Definition, Ursachen und Lösungen

Während der Burnout heutzutage eine gesellschaftlich akzeptierte Krankheit ist, kämpft der Boreout noch immer um Anerkennung. Dabei ergaben Studien, dass sich beinahe jeder siebte Mitarbeiter dauerhaft unterfordert fühlt. Die Unterforderung führt zu Desinteresse, mangelnder Produktivität und im schlimmsten Fall zu einer inneren Kündigung. Erschwerend kommt hinzu, dass Mitarbeiter, die an Langweile leiden, oftmals versuchen, Beschäftigung vorzutäuschen und dabei Aufgaben überproportional in die Länge ziehen. Das Syndrom hat somit nicht nur negative Auswirkungen auf den Arbeitnehmer, sondern auch auf den Arbeitgeber. Doch wie erkennt man einen Boreout überhaupt und welche Tipps und Tricks helfen gegen die Langeweile am Arbeitsplatz?

Dopamin – die sieben meistgestellten Fragen über das Glückshormon

Wenn wir gefragt werden, was uns glücklich macht, suchen wir die Antwort meist ausserhalb. Mögliche Antworten sind dann: Sicherheit, Schokolade oder Sonnenschein. Wer aber wirklich wissen will, was Glücksgefühle auslöst, der findet die Antwort in seinem Gehirn. Dort bilden fein austarierte Neurotransmitter das Fundament für unsere Gefühle. Einer der wichtigsten Neurotransmitter ist Dopamin. Was Dopamin ist, welche Aufgaben der Botenstoff übernimmt und welche Folgen ein Dopaminmangel hat, erfährst du in diesem Artikel.

Posttraumatische Belastungsstörung: Symptome und Anzeichen, um sie zu erkennen

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die nach traumatischen Ereignissen auftritt. Sie kann nach einem Schock erscheinen, entweder kurzzeitig oder mit einer Zeitverzögerung. Es ist eine Überlebensstrategie des Organismus, um ein traumatisches, manchmal lebensbedrohliches Erlebnis zu bewältigen. Besonders schwere Formen von PTBS sind auch das sogenannte KZ-Syndrom bei Holocaust-Überlebenden und das Post-Vietnam-Syndrom (PVS), das vor allem im englischsprachigen Raum bekannt ist.

Narzissmus und Partnerschaft – ein Teufelskreis für den Partner des Betroffenen

Die Partnerschaft mit einem Narzissten gestaltet sich als On-Off-Beziehung, die sich wiederholende Trennungen und Versöhnungen mit sich bringt. Dabei könnte der Anfang nicht schöner sein: Du glaubst, dass du dein passendes Gegenstück gefunden hast und möchtest jede freie Minute mit deinem Partner verbringen. Du hast das Gefühl, dass du endlich angekommen bist. Es fühlt sich alles richtig an. So eine tiefe Nähe, Bindung und Leidenschaft hast du noch niemals zuvor erlebt. Doch sobald der erste Liebesrausch verflogen ist, kommt es zu Spannungen, die sich im Laufe der Zeit häufen.

Panikattacken loswerden und heilen – Methoden gegen eine Panikstörung

Viele Menschen leiden regelmässig unter Angststörungen und Panikattacken. Sie beginnen zu schwitzen, die Hände zittern, die Atmung wird schneller und plötzlich breitet sich eine grosse Angst aus. Angstpatienten geraten häufig in einen Teufelskreis, da die Angst sich immer weiter verstärkt und somit auch die körperlichen Symptome bleiben. Es ist nicht leicht, Panikattacken loszuwerden und zu heilen. In der Regel sind solche Angststörungen jedoch nichts Gefährliches und mit den richtigen Tipps, Tricks und etwas Übung wirst du die Attacken los. Welche Tipps dir dabei helfen, liest du hier.

Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern: Symptome, Ursachen und wie Eltern beim Lernen helfen

Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern machen sich auf vielfältige Weise bemerkbar: Wenn alles interessanter ist als das aufgeschlagene Heft mit den Hausaufgaben, wenn die Gedanken ständig abschweifen, Aufgaben einfach nicht fertig werden oder das Kind permanent zappelt, kommen Lehrkräfte schnell zu dem Schluss, dass das Kind möglicherweise an ADHS leidet. Tatsächlich haben Konzentrationsprobleme aber verschiedene Ursachen. Und nicht nur in der Schule stört die mangelnde Konzentrationsfähigkeit. Was tust du, wenn du Konzentrationsschwierigkeiten bei deinen Kindern feststellst?