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Manische Depressionen – erkennen und behandeln

Manische Depressionen – erkennen und behandeln

Manische Depressionen – häufig auch als Bipolarität, bipolare Störung oder manisch affektive Störung bezeichnet – sind ein relativ häufiges Krankheitsbild. Über ein Prozent der Bevölkerung, je nach Land und Gesellschaft, entwickelt im Laufe ihres Lebens zumindest phasenweise diese Stimmungsstörung. Dabei ist Bipolarität sowohl für die Person selbst als auch für das Umfeld belastend. Depressionen und Manie wechseln sich ab und es kommt zu teils irrationalen Handlungen und Verhaltensweisen. Hieraus erwächst unter anderem ein Selbstschädigungspotenzial. Der Krankheitsverlauf ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Das rechtzeitige Erkennen dieser psychischen Störung ermöglicht allerdings gute Behandlungschancen.

Was sind manische Depressionen?

Manische Depressionen sind eine psychische Erkrankung, welche zu den Stimmungsstörungen gezählt wird. Das Leiden, das oftmals als bipolare Störung bezeichnet wird, zeigt sich vor allem durch immense Stimmungsschwankungen. Diese reichen von schweren Depressionen bis hin zu Manie, also übertriebenem Tatendrang und Euphorie. Ausschlaggebend für die Diagnose und für die Abgrenzung zu reinen Depressionen ist der genannte Stimmungswechsel. Der Übergang zwischen den Phasen ist für die Erkrankten nicht kontrollierbar. Dazwischen liegen zumeist unauffällige Phasen, die vom Umfeld als normales Verhalten verstanden werden. Die Ursachen liegen teils in der genetischen Veranlagung, der Neurochemie sowie in psychosozialen Faktoren. Es ist nicht abschliessend geklärt, wie Bipolarität zustandekommt.

Wie äussern sich manische Depressionen und welche Symptome sind typisch?

Manische Depressionen äussern sich durch den Wechsel von Depressionen und Manie. Die Symptome der Depressionen sind unter anderem:

  • Antriebslosigkeit
  • Verlust von Perspektiven, Hoffnung und Sinn
  • Apathie
  • negatives Selbstbild (auch im Zusammenhang mit in der Manie begangenen Taten)

Die Manie ist im Grunde das Gegenteil. Sie zeigt sich durch:

  • übertriebenen Tatendrang
  • Selbstüberschätzung
  • Unkontrolliertheit
  • sexuelle Enthemmung
  • Euphorie
  • starker Fokus auf nur einen oder wenige Aspekte des Lebens bei gleichzeitiger Vernachlässigung der anderen

Die Phasen können Wochen, Monate oder länger anhalten. Auch Mischformen mit ständigem Wechsel sind bekannt. Zudem gibt es noch die sogenannten hypomanischen Phasen. Sie sind gekennzeichnet durch gehobene Stimmung, hohen Antrieb und Selbstüberschätzung.

Wie gefährlich ist die manische Depression?

Wie bei allen psychischen Erkrankungen, die mit Depressionen einhergehen, ist die manische Depression oftmals gefährlich für die Betroffenen. Es kommt bei bis zur Hälfte aller manisch-Depressiven zu Suizidversuchen. Anders herum ist auch die Manie gefährlich: So führt diese beispielsweise zu Fehleinschätzungen bezüglich eines sexuellen, finanziellen oder persönlichen Risikos. Das Verhalten kann sich also auch existenzbedrohend auswirken, weil etwa nicht sinnvolle Investitionen getätigt werden. Zudem können manische Episoden dadurch, dass sie zur Vernachlässigung von einigen Lebensaspekten führen, ernsthafte soziale Konsequenzen nach sich ziehen.

Welche Rolle spielt die Manie bei der Erkrankung?

Die Manie ist massgeblich für die Diagnose der bipolaren affektiven Störung. Sie steht sinnbildlich für die Stimmungsschwankungen. Dabei ist das Verständnis dafür, dass Manie nicht einfach nur gesteigerte Euphorie ist, wichtig. Wenn du übermässig glücklich oder voller Vorfreude bist, ist dies im Rahmen des emotionalen Erlebens normal. Manie ist hingegen in der krankhaften Form durch den Fokus auf nur einen oder wenige, zumeist angenehme Aspekte des Lebens gekennzeichnet. Dabei kommt es zur Vernachlässigung anderer Bereiche und zu Grenzüberschreitungen.

Was sind depressive, manische und hypomanische Episoden?

Die Phasen oder Episoden sind die Zustände, die sich bei einem bipolaren Menschen abwechseln. Dazwischen können unauffällige Phasen liegen, in denen der Kontakt mit den Mitmenschen grösstenteils gewöhnlich ist. Die depressiven Episoden dauern meistens länger an als die manischen Episoden. Die Manie kann allerdings auch in einen Wahn übergehen. Mit zunehmender Krankheitsdauer überwiegen die depressiven Phasen zudem bei den meisten Betroffenen noch stärker. Die verschiedenen Episoden sind relevant für das Erkennen des Krankheitsstadiums sowie für die Behandlung. Das Verhindern des Auftretens von depressiven und manischen Episoden ist zumeist sogar der Fokus der Behandlung.

Welche psychischen Störungen oder Erkrankungen treten häufig bei Menschen mit bipolarer Störung auf?

Die Psychosomatik stellt in Verbindung mit der bipolaren Störung oftmals verschiedene Begleiterkrankungen fest. Relativ typisch sind beispielsweise Suchtprobleme, insbesondere im Zusammenhang mit Alkohol oder anderen leicht zu beschaffenden Rauschmitteln. Etwa zwei Drittel der betroffenen Erwachsenen haben ein solches Problem. Andere häufige Begleiterscheinungen sind Panik- oder Angststörungen sowie Persönlichkeitsstörungen.

Wie wird Bipolarität behandelt?

In der Psychiatrie oder beim Psychiater werden bei bipolaren Menschen entsprechend der Symptome sowie der Schwere der Störung unterschiedliche Herangehensweisen zur Behandlung erprobt. Die Psychotherapie kann beispielsweise bei milden Verläufen durchaus eine Besserung erzielen. Bei schwierigen Verläufen, besonders bei Selbstgefährdung, ist hingegen oftmals eine Zwangsbehandlung notwendig.

Bei schweren depressiven Zuständen hat sich Ketamin bewehrt. Allerdings sind normale Antidepressiva keine Möglichkeit, die manische Depression zu behandeln, da sie unter Umständen manische Phasen verstärken. Neuroleptika können hingegen bei der Manie helfen, haben aber auch Nebenwirkungen. Deshalb liegt der Fokus der Behandlung ganz allgemein darauf, das Ausbrechen von Phasen zu verhindern. Eine Mischung aus Psychotherapie, die dem Erkrankten Möglichkeiten zum Erkennen aufkommender Episoden gibt, sowie Medikamenten kann gut funktionieren. Die Medikation mit Lithium funktioniert beispielsweise bei etwa einem Drittel der Patienten so gut, dass sie keine Episoden mehr durchleben.

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