Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Coaches in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Noradrenalin – Botenstoff, Hormon, Lebensretter

Noradrenalin – Botenstoff, Hormon, Lebensretter

Nervenkitzel und Adrenalin, diese Dinge verbinden wohl die meisten Menschen miteinander. Das macht es neben dem Dopamin zu den bekanntesten Hormonen. Doch was ist mit Noradrenalin? Das unterschätzte Hormon und spielt als Neurotransmitter eine entscheidende Rolle in deinem Körper. Welche Funktionen hat es und welche überraschenden Fakten kanntest du möglicherweise noch nicht? Alles zu diesem Thema erfährst du hier.

Was sind Katecholamine?

Die Katecholamine sind eine Gruppe von Stoffen wie Adrenalin, Noradrenalin, auch bekannt als Norepinephrin, oder Dopamin. Die Derivate von Dopamin, also davon abgeleitete chemische Stoffe, werden als sekundäre Katecholamine bezeichnet. Die drei oben genannten Katecholamine werden vom Körper selbst produziert. Darüber hinaus gibt es in der Medizin noch andere Katecholamine, die synthetisch hergestellt werden. Dazu gehören Isoprenalin, Dobutamin oder Dopexamin.

Wie entsteht aus Dopamin Noradrenalin?

Dein Körper ist in der Lage, Noradrenalin bei Bedarf selbst zu synthetisieren. Gebildet werden kann es im Nebennierenmark, in den postsynaptischen Neuronen des Sympathikus, des vegetativen Nervensystems, sowie in den Nervenzellen des Gehirns. Im Gehirn ist das Zentrum für die Bildung des Neurotransmitters der Locus coeruleus. Dieses dunkel pigmentierte Areal ist unter anderem verantwortlich für die Einleitung einer physischen Reaktion auf Stress und Taktgeber für das vegetative Nervensystem. Bei der Synthese wird zunächst aus Tyrosin das Hormon Dopamin gebildet. In den nächsten Schritten entsteht aus Dopamin mithilfe von Enzymen und verschiedenen Cofaktoren schliesslich das Noradrenalin. Für die einzelnen Syntheseschritte benötigt der Körper unter anderem die Vitamine B6, C und darüber hinaus die Minerale Magnesium, Kupfer und Phosphat. Wenn Noradrenalin wieder abgebaut wird, dann entstehen Adrenalin und Vanillinmandelsäure.

Welche Wirkung hat es als Neurotransmitter?

Wie bereits erwähnt, kann Noradrenalin in verschiedenen Organen des Körpers gebildet werden. Das unterstreicht seine Bedeutung für die verschiedenen Funktionen im Körper. Als Neurotransmitter oder auch Botenstoff hat Noradrenalin eine dem Adrenalin sogar übergeordnete Wirkung. Es ist unter anderem für den Grad der Aufmerksamkeit verantwortlich und kommt besonders bei akuten Stresssituationen zum Einsatz. Wird Noradrenalin als Neurotransmitter vom Locus coeruleus ausgeschüttet, dann sorgt es ausserdem dafür, dass du aus dem Tiefschlaf aufwachen kannst. Darüber hinaus ist es auch beteiligt an der allgemeinen Aktivierung der Motivation, beeinflusst deine Motorik positiv und ist an der Steuerung des Appetits beteiligt.

Wie wirkt es als Hormon?

Als Hormon wird Noradrenalin in den Nebennieren gebildet. Von dort gelangt es in die Blutbahn und verteilt sich im Körper. Seine Wirkung konzentriert sich im Gegensatz zum Adrenalin besonders auf den Blutdruck und weniger auf die Herzfrequenz. Es gehört ähnlich wie Adrenalin zu den Hormonen, die den Fluchtreflex auslösen sollen. Es sorgt für eine vorübergehende Aktivierung der adrenergen Rezeptoren, kurz auch als Adrenozeptoren bezeichnet. Diese Rezeptoren dienen als Andockstellen für Adrenalin und Noradrenalin. Dabei kommt es zu einer kurzzeitigen Verengung der Blutgefässe und damit einer Erhöhung des Blutdrucks.

Wann wird Noradrenalin verabreicht?

In der Intensiv- und Notfallmedizin kommt Noradrenalin bei der Behandlung verschiedener lebensbedrohlicher Situationen zum Einsatz, wie zum Beispiel:

  • bei einer starken allergischen Reaktion, die zum Kreislaufzusammenbruch bis hin zum Stillstand führen kann (Anaphylaktischer Schock)
  • bei Hypotonie (wenn der Blutdruck auf einen gefährlich niedrigen Wert sinkt)
  • bei einem kardiogenen oder septischen Schock zur Reaktivierung des Herz-Kreislauf-Systems
  • bei akuten Vergiftungserscheinungen oder zu stark erweiterten Blutgefässen (Vasodilatation)

In diesen Fällen wird es intravenös über eine Spritze verabreicht. Bestimmte Medikamente wirken hingegen sekundär, indem sie den Abbau von Noradrenalin oder Serotonin hemmen und damit die Konzentration im Körper steigern sollen. Diese kommen unter anderem in Antidepressiva und Medikamenten für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zum Einsatz.

Was ist ein Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer?

Wenn dein Körper zu wenig Noradrenalin produziert oder dieses zu schnell abbaut, dann entsteht ein Mangel. Die Folge sind ein Motivationsabfall und Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Häufig ist bei Depressionen ein Mangel des Botenstoffes ein entscheidender Faktor. Daher nutzen Antidepressiva zum Teil sogenannte Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, um die Konzentration künstlich zu erhöhen. Diese Stoffe werden auch als Noradrenalin-Reuptake-Inhibitoren (NRI) bezeichnet. Sie binden anstelle des Neurotransmitters an die Nervenzelle, wodurch er nicht abgebaut werden und länger im Körper verweilen kann. Da Serotonin ebenfalls eine Rolle spielt, gibt es darüber hinaus auch die Klasse der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Sie wirken ähnlich, hemmen jedoch zusätzlich den Abbau von Serotonin, was eine vorübergehende Verbesserung der allgemeinen Stimmung beiträgt. NRI kommen ausserdem auch zur Behandlung von starkem Übergewicht und ADHS zum Einsatz.

Wann darf Noradrenalin nicht eingenommen werden?

Noradrenalin muss vom Arzt sehr gering dosiert werden, da es die Aktivität des Herzens erschweren kann. Eine Überdosierung kann tödlich sein. Bei den folgenden Erkrankungen und Beschwerden sollte von der Einnahme abgesehen werden oder aber diese nur äusserst vorsichtig erfolgen:

  • stark erhöhter Blutdruck
  • Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und andere Beschwerden, die mit dem Herzen oder der Herzmuskulatur verbunden sind
  • krankhafte Überfunktion der Schilddrüse
  • vergrösserte Prostata
  • Engwinkelglaukom
  • Störungen der Nierenfunktion oder schwere Nierenerkrankungen

Der Coachingvergleich für die Schweiz. Finde die besten Coaches in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Empathie – eine durchweg positive Kompetenz, eine Tugend geradezu?

Ein einfühlsamer Mensch ist erfolgreich im Beruf, in der Partnerschaft, hat eine intakte Familie und pflegt viele Freundschaften. Von jedem, der eine funktionierende Rolle in der Gesellschaft oder im Unternehmen spielen soll, wird heute als Soft Skill Empathie erwartet. Doch was steckt eigentlich dahinter und woher kommt Empathie? Sieben Antworten auf die häufigsten Fragen.

Paar sucht Mann: Warum manche Paare nach einem Dritten suchen

Paar sucht Mann: So lauten oft die Überschriften von Inseraten, die zeigt, dass manche Paare sich ein aufregendes Abenteuer mit einem fremden Mann vorstellen. Es ist ein spannendes Thema für Singles und Pärchen, die einen erotischen Kick der besonderen Art suchen, sich sexuell ausleben und etwas Neues ausprobieren wollen. Bist du ebenfalls neugierig oder hast offene Fragen zum Thema „Paar sucht Mann“, findest du in diesem Beitrag die wichtigsten Antworten.

Trennungsschmerzen überwinden und die Trennung verarbeiten

„Es ist aus“: Mit diesen drei Worten bricht für viele Menschen eine Welt zusammen, wenn der geliebte Partner plötzlich den Schlussstrich unter eine Beziehung setzt. Der Liebeskummer ist jetzt unermesslich und die Gefühle scheinen nicht zu bewältigen zu sein. Was bei Trennungsschmerzen in deinem Körper passiert und welche Symptome und Phasen typisch bei Trennungsschmerzen sind, erfährst du in unserem Ratgeber. Wir geben dir zudem hilfreiche Tipps, wie du Trennungsschmerzen überwinden und die Trennung verarbeiten kannst.

Borderline-Symptome – Ursachen und Diagnose dieser Persönlichkeitsstörung

Die Borderline-Störung ist kein seltenes Phänomen in einer modernen Gesellschaft. Sie tritt vor allem bei Menschen auf, die unter starken Persönlichkeitsdefiziten leiden und den Stress ihres Alltags nicht bewältigen können. Die Erkrankung ist nicht ungefährlich, da die Betroffenen keinerlei Bezug zu Graustufen haben und alles nur Weiss oder Schwarz sehen. Das verursacht starke Stimmungsschwankungen, die sich nicht kompensieren lassen. Borderline verläuft häufig sehr schleichend und unbemerkt. Angst und Wut richten sich dann auch gegen den eigenen Körper.

Depressionen heilen: Was hilft gegen die Erkrankung?

Die Zahl der Menschen, die an einer Depression erkranken, steigt stetig an. Studien zeigen, dass jeder fünfte im Laufe seines Lebens eine Depression bekommt. Depressionen sind somit längst keine Seltenheit mehr und betreffen einen grossen Teil der Bevölkerung. Bei einer Depression handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die in der Regel nicht von heute auf morgen geheilt werden kann. Die Heilung ist ein langwieriger Prozess, der in vielen Fällen durch professionelle Behandlungsmethoden von Experten unterstützt werden sollte. Was tun bei Depressionen? Es gibt einige Tipps, die dir helfen – egal, ob du dich in einer Therapie befindest oder nicht.

ADHS bei Erwachsenen: Symptome, Diagnose, Behandlung – alles anders als bei Kindern?

Dass Kinder unter ADHS leiden, wird häufig schon während der ersten Schuljahre festgestellt. Aber wie äussert sich ADHS bei Erwachsenen? Welche Symptome sind im Erwachsenenalter zu erwarten und wer stellt die Diagnose? Kann ADHS bei Erwachsenen in einer Psychotherapie behandelt werden? Wohin wenden sich die Betroffenen, und gibt es überhaupt Hilfe? Eines ist sicher: ADHS ist ein Krankheitsbild, das nicht nur Kinder und Jugendliche betrifft. Die Aufmerksamkeitsstörung verschwindet nicht. Deine Fragen – wir antworten!