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Psychosomatik – Krankheitslehre über die Wechselwirkungen von Körper und Psyche

Psychosomatik – Krankheitslehre über die Wechselwirkungen von Körper und Psyche

Der Begriff Psychosomatik wurde 1818 von Johann C. A. Heinroth, einem deutschen Arzt und Psychiater, geprägt. Das Wort stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „psyche“ für Seele und „soma“ für Körper zusammen. Schon seit den Anfängen der Medizin wird vermutet, dass psychische Faktoren körperliche Vorgänge beeinflussen und daher auch an der Entstehung von Krankheiten mitwirken können. Die Psychosomatik gilt daher als ganzheitliches Konzept, die Psyche und Lebensumstände bei der Diagnostik und Behandlung von Krankheiten miteinbezieht. Um die Gesundheit wiederherzustellen, werden Therapien angewendet, die von einem Medikamenteneinsatz über die Psychotherapie bis hin zum Aufenthalt in einer Klinik reichen.

Was ist Psychosomatik?

Die Psychosomatik oder psychosomatische Medizin befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen Psyche, sozialen Faktoren und Krankheitsentstehung beziehungsweise -verlauf. Aufgaben der Psychosomatik sind neben der Diagnose und Therapie solcher Erkrankungen auch die Prävention und Rehabilitation. Es werden Krankheiten miteinbezogen, die auf organischen Schädigungen beruhen sowie Erkrankungen, für die keine organische Ursache gefunden werden kann und deren Symptomatik allein durch psychische Faktoren aufrechterhalten wird. Die Krankheitserscheinungen psychosomatischer Beschwerden können so weit gehen, dass eine intensive Betreuung oder Pflege der Betroffenen notwendig wird.

Welche psychosomatischen Krankheiten gibt es?

Prinzipiell können die Entstehung und der Verlauf jeder Erkrankung durch körperliche, soziale und psychische Faktoren beeinflusst werden. Die Ausbildung eines funktionierenden Immunsystems ist von genetischen Faktoren, Umwelteinflüssen sowie von der Psyche abhängig. Dauerstress führt zum Beispiel zu hohen Adrenalinspiegeln, was die Abwehrfunktion des Körpers herabsetzt und das Nervensystem verändert. Dies wiederum wirkt sich auf die Organfunktionen aus. Menschen können aufgrund von Schlafstörungen, Depression oder Burnout psychosomatische Beschwerden entwickeln. Der Körper reagiert auf die veränderten biochemischen Vorgänge mit einer Erkrankung. Es sind Krankheitszustände bekannt, bei denen der Einfluss der Psyche nachweislich eine entscheidende Rolle spielt.

Folgende Erkrankungen werden der Gruppe solcher psychosomatischen Krankheiten zugeordnet:

  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Crohnsche Krankheit
  • Colitis ulcerosa
  • Asthma bronchiale
  • Hypertonie
  • rheumatoide Arthritis
  • Neurodermitis
  • Bulimie und Magersucht

Welcher Arzt behandelt Patienten, die unter psychosomatischen Beschwerden leiden?

Leidest du unter Beschwerden, für die dein Hausarzt keine Ursache finden kann, spielt die Psyche bei der Ausbildung der Symptome eventuell eine Rolle. Dein Arzt kann dir helfen, deine Lebensumstände zu evaluieren, um mögliche Auslöser für deine Erkrankung zu identifizieren. Oft sind psychische Konflikte aber unbewusst und eine Überweisung zu einem Psychologen oder Psychotherapeuten wird dir helfen, dem Problem auf den Grund zu gehen. Manchmal helfen auch autogenes Training, Entspannungsübungen und das Einbeziehen von Naturmedizin oder traditioneller chinesischer Medizin. Auf unserer Vergleichsplattform findest du die entsprechenden Dienstleister für deine Region. Berate dich mit deinem Hausarzt, welches Konzept für deine Situation das richtige ist.

Wie funktioniert die Beantragung einer psychosomatischen Rehabilitation?

Prüfe zunächst oder berate dich mit deinem Hausarzt, ob deine Symptome eine Indikation für die Zuweisung einer psychosomatischen Rehabilitation darstellen. Leidest du unter einer oder mehrerer der folgenden Beschwerden und ging den Krankheitssymptomen eine Phase mit einer starken psychischen Belastung voraus, hast du unter Umständen die Möglichkeit, eine Kur oder Reha zu bekommen:

  • anhaltende Rückenschmerzen
  • starke Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Probleme
  • Atemwegserkrankungen (zum Beispiel Asthma)
  • Tinnitus
  • Hauterkrankungen
  • Herzleiden
  • Depressionen
  • Essstörungen, Abhängigkeiten oder Zwangsverhalten

Die Reha dauert drei bis sechs Wochen. Für die Beantragung und die Übernahme der Kosten muss eine Diagnose vorliegen sowie eine Begründung für die Notwendigkeit der Rehabilitationsmassnahmen. Oft sind die Wartezeiten für Reha-Plätze sehr lang. Daher wird Patienten eine frühzeitige Antragsstellung empfohlen.

Wie läuft der Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik ab?

Patienten, die aufgrund psychosomatischer Beschwerden einen Aufenthalt in einer Klinik absolvieren müssen, lernen, die Erkrankung besser zu verstehen und damit umzugehen. Für den Aufenthalt muss eine „Reha-Fähigkeit“ gewährleistet sein. Das heisst, der Patient muss ausreichend fit sein, um eine mehrwöchige Therapie durchzustehen. Die Reha in der Klinik schliesst sich daher oft an eine hausärztliche Behandlung der körperlichen Symptome an. Während der Reha arbeitet der Patient je nach vorliegendem Problem abwechselnd mit Ärzten, Psychologen, Psychotherapeuten, Ernährungsberatern oder Physiotherapeuten. Proben zur beruflichen Belastbarkeit werden durchgeführt. Im Endeffekt soll die Resilienz der Betroffenen gesteigert und der Weg zu einer gesunden Lebensweise gefunden werden.

Welche Rolle spielt die Psychotherapie bei Psychosomatik?

Die Psychotherapie ist eine mögliche Methode zur Behandlung psychosomatischer Beschwerden. Versagen medikamentöse Therapien und tritt keine Besserung der körperlichen Krankheitserscheinungen ein, versucht der Arzt psycho-soziale Faktoren zu identifizieren, die als Ursache infrage kommen könnten. Psychische Konflikte, die für psychosomatische Erkrankungen verantwortlich sein können, sind häufig unbewusst und die Psychotherapie kann helfen, sie ans Licht zu bringen und zu bewältigen. Auch Hypnose und Verhaltenstherapie sind Methoden, um gesundheitsschädliche Denkstrukturen zu verändern und zu behandeln.

Wie erfolgt die Behandlung der Patienten und welche Therapien gibt es?

Die Psychosomatik arbeitet mit verschiedenen Therapiekonzepten. Neben der medikamentösen Behandlung, um die organischen Funktionsstörungen und eventuelle Schmerzen in den Griff zu bekommen, werden Methoden der Psychiatrie, des autogenen Trainings, der Kunst- oder Ergotherapie sowie der Bewegungstherapie eingesetzt. Die Ärzte stimmen den Behandlungsplan auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten ab und zusammen werden Strategien zur Vermeidung psychosomatischer Erkrankungen erarbeitet.

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