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ADHS bei Erwachsenen: Symptome, Diagnose, Behandlung – alles anders als bei Kindern?

ADHS bei Erwachsenen: Symptome, Diagnose, Behandlung – alles anders als bei Kindern?

Dass Kinder unter ADHS leiden, wird häufig schon während der ersten Schuljahre festgestellt. Aber wie äussert sich ADHS bei Erwachsenen? Welche Symptome sind im Erwachsenenalter zu erwarten und wer stellt die Diagnose? Kann ADHS bei Erwachsenen in einer Psychotherapie behandelt werden? Wohin wenden sich die Betroffenen, und gibt es überhaupt Hilfe? Eines ist sicher: ADHS ist ein Krankheitsbild, das nicht nur Kinder und Jugendliche betrifft. Die Aufmerksamkeitsstörung verschwindet nicht. Deine Fragen – wir antworten!

Welche Symptome zeigt ADHS bei Erwachsenen?

Die erwachsenen von ADHS Betroffenen zeigen im Grunde ähnliche Symptome wie Kinder: Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität sind typisch. Insgesamt unterscheidet man bis zu 25 Symptome, die auftreten können. Dazu gehören:

  • Konzentrationsprobleme und Ablenkbarkeit
  • Prokrastinieren in extremem Mass
  • mangelnde Planung des Tagesablaufs
  • die Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen
  • Chaos im Kopf
  • innere Unruhe und das Gefühl des Getriebenseins
  • häufige Änderung der Körperhaltung und Herumzappeln
  • sich schnell angegriffen fühlen
  • emotionale Überreaktionen
  • fahrlässiges Handeln ohne Bedenken der Konsequenzen
  • depressive Verstimmungen bis hin zu Minderwertigkeitsgefühlen und Perspektivlosigkeit
  • Antriebslosigkeit und Langeweile
  • mangelnde Wahrnehmung der eigenen Stimmung, der eigenen Gefühle und der Bedürfnisse
  • unregelmässige Essenszeiten
  • Vergesslichkeit im Alltag
  • permanentes Zuspätkommen bei Terminen oder Vergessen von Terminen
  • unüberlegte Einkäufe
  • Unordnung im Haushalt
  • Sammelwut

Das sind nur einige Punkte, die unter der Symptomatik allgemein aufgeführt werden. Wenn du dich in den Punkten wiedererkennst und unter deiner Situation leidest, solltest du deinen Hausarzt oder deine Hausärztin darauf ansprechen. ADHS bei Erwachsenen richtet – wenn die Erkrankung nicht erkannt wird – genauso viel Schaden an wie bei Kindern und Jugendlichen. Ist ADHS bei Erwachsenen einmal diagnostiziert, kann es behandelt werden.

Kann man auch im Erwachsenenalter ADHS haben?

ADHS bei Erwachsenen ist gar nicht so selten. Man geht heute davon aus, dass bis zu zwei Dritteln der Kinder mit ADHS ihre Symptome mit ins Erwachsenenalter nehmen. Bei Erwachsenen stellt man dann zuerst Unaufmerksamkeit fest, dazu können Hyperaktivität und Impulsivität kommen. Hyperaktivität steht allerdings bei Erwachsenen nicht so sehr im Mittelpunkt wie bei Kindern und Jugendlichen, denn im Erwachsenenalter beklagen die meisten Menschen eher das Gefühl innerer Unruhe. Impulsivität äussert sich auffällig im Verhalten, vor allem bei Gesprächen: Die Betroffenen fallen ihren Gesprächspartnern ständig ins Wort, sind auffällig als Autofahrer und können es in allen Lebenssituationen einfach nicht abwarten. Wie viele Erwachsene sind von ADHS betroffen? Man geht von einem Anteil von etwa 4,5 Prozent aus, das Verhältnis von Männern und Frauen liegt bei etwa 1,6:1. Bei 60 Prozent der von ADHS Betroffenen sind die wesentlichen Symptome der Erkrankung auch im Erwachsenenalter vorhanden und sorgen im Alltag für Schwierigkeiten.

Wer stellt die Diagnose ADHS bei Erwachsenen?

Wenn du dich in den oben geschilderten Symptomen wiedererkennst oder aus einem anderen Grund den Verdacht hast, dass eine ADHS-Diagnose infrage kommen könnte, wende dich bitte an deinen Hausarzt oder deine Hausärztin. Das Krankheitsbild ADHS ist nicht so einfach zu erkennen, da es in den Symptomen Überschneidungen mit anderen Erkrankungen gibt. Dein Arzt oder deine Ärztin wird dich bei entsprechender Indikation an eine Fachklinik weiterleiten. Es hilft nicht, wenn du jetzt einen Selbsttest nach dem anderen machst und Ratgeber liest!

Welche Behandlung gibt es für die Betroffenen von ADHS?

Ist die Diagnose ADHS bei Erwachsenen gestellt, wird erst einmal evaluiert, ob die Erkrankung überhaupt behandelt werden muss. Das ist nicht in jedem Fall so. Manche Menschen profitieren von einer Psychotherapie, andere kommen besser aus, wenn sie mit Medikamenten behandelt werden. Die Einstellung auf die richtige Medikamentierung ist allerdings nicht ganz einfach und braucht Zeit. Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Therapiebeginn? Auch das ist nicht immer einfach festzustellen. Die Behandlung ist in jedem Fall individuell und wird in enger Abstimmung zwischen Arzt oder Ärztin und dir in der Psychiatrie festgelegt. Diese Umstände sprechen dafür, dass eine Behandlung nötig ist:

  • Probleme im Job
  • Probleme in der Partnerschaft
  • Probleme, den Alltag zu organisieren
  • Angstzustände
  • belastende innere Unruhe
  • übermässiger Konsum von Suchtmitteln (auch Alkohol)
  • selbstgefährdendes Verhalten
  • Impulskäufe

Die Psychosomatik muss ebenfalls beachtet werden: ADHS bei Erwachsenen geht häufig mit begleitenden körperlichen Symptomen einher. Und die stellen natürlich ebenfalls eine Belastung dar und sollten behandelt werden.

Gibt es Medikamente gegen Hyperaktivität?

Es gibt Medikamente, die die Symptome von ADHS abmildern. Ob für dich ein Medikament infrage kommt und welches das sein könnte, muss dein behandelnder Arzt oder deine Ärztin mit dir gemeinsam entscheiden.

Welche Ursachen hat ADHS?

Ganz sicher ist man nicht, welche Ursachen ADHS bei Erwachsenen und Kindern hat. Vermutlich begünstigen genetische Faktoren die Erkrankung. Umweltfaktoren können einen Einfluss auf die Symptomatik haben, denn nicht alle Menschen mit der genetischen Disposition entwickeln auch wirklich Symptome. Dazu können Veränderungen im Neurotransmittersystem kommen, die bei der Entstehung von ADHS eine Rolle spielen. Und letztendlich können psychosoziale Faktoren die Ausprägung der Symptome und den Verlauf der Erkrankung beeinflussen.

Ist ADS das Gleiche wie ADHS?

Man geht allgemein von der gleichen Störung aus. Allerdings steht das H in ADHS für Hyperaktivität – und die spielt bei ADHS bei Erwachsenen eine eher untergeordnete Rolle.

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