Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Coaches in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Spielsucht: Symptome und Anzeichen, um eine Spielsucht zu erkennen

Spielsucht: Symptome und Anzeichen, um eine Spielsucht zu erkennen

Hast du schon einmal einen Lottoschein ausgefüllt und vom Millionengewinn geträumt? Die Vorstellung, dass ein paar Kreuze das ganze Leben verändern und die Sorgen ums Geld mit einem Schlag beenden, ist verlockend. Spielen macht Spass und Gewinnen macht glücklich. Das Gefühl erleben bereits Kinder bei Würfel- oder Kartenspielen und auch Erwachsene kämpfen bei Skat, Doppelkopf oder Schach um den Sieg. Im Unterschied zu diesen Spielen geht es beim Glücksspiel ausschliesslich um den Gewinn von Geld. Lotterien werben mit Millionenjackpots, Spielautomaten stehen in Cafés und Kneipen, Casinos laden zum Glücksspiel ein und schnell wird das Spielen zur Sucht.

Was versteht man unter Spielsucht?

Die Spielsucht wird unterteilt in die Glücksspielsucht und die Computerspielsucht. Glücksspielsucht bedeutet die Abhängigkeit von Spielen, mit denen sich Gewinne erzielen lassen. Zu den Glücksspielen mit Suchtgefahr zählen die Angebote in Casinos, Spielhallen und an Glücksspielautomaten sowie Sport- und Pferdewetten. Zu den suchtgefährdenden Glücksspielen gehören auch staatliche Lotterien wie Bingo und Lotto. Unkomplizierte Spielmöglichkeiten und die Anonymität im Internet erhöhen die Gefahr der Entstehung einer Sucht. Die Digitalisierung hat mit der Computerspielsucht ein neues Phänomen hervorgebracht. Besonders hoch ist das Suchtpotenzial von Rollenspielen wie World of Warcraft. Computerspielsüchtige verbringen ganze Tage am Computer. Sie verlieren das Gefühl für die Zeit, vernachlässigen ihren Job und soziale Kontakte bis zum Zusammenbruch. Spielsucht ist eine Krankheit. Ohne professionelle Hilfe gelingt die Rückkehr in ein normales Leben nur in wenigen Ausnahmefällen.

Was ist über die Entstehung der Spielsucht bekannt?

Spielsucht entwickelt sich über einen längeren Zeitraum von etwa drei Jahren. Nach Ansicht der Experten verläuft die Sucht in drei Phasen: dem Einstieg, dem Verlust und der Verzweiflung. Die Entstehung beginnt mit der Einstiegsphase, welche von positiven Gefühlen geprägt ist. Betroffene lieben den Nervenkitzel. Gewinne werden weniger dem Zufall als der eigenen Intelligenz zugeschrieben. In der Verlustphase wird das Glücksspiel regelmässiger. Es bestimmt mehr und mehr das Leben. Finanzielle Verluste erklären die Spieler mit Pechsträhnen oder schlechten Bedingungen. Die Einsätze steigen in der Hoffnung auf den ersehnten Gewinn. Die Verlustphase ist geprägt von einer Veränderung des Sozialverhaltens. Der Spieler schottet sich immer mehr ab. Alle seine Gedanken drehen sich um das Glücksspiel und den Traum vom Gewinn. Angehörigen fällt in dieser Zeit die Veränderung auf. Auf das Verhalten angesprochen, leugnen die Betroffenen und distanzieren sich immer mehr. Die dritte Phase, die Verzweiflungsphase, führt zu einem völligen Kontrollverlust. Der Spieler setzt alles, was er hat. Er muss spielen. Ein normales Leben ist in der Verzweiflungsphase nicht mehr möglich. Das Zerbrechen von Partnerschaften und Freundschaften, der Verlust des Arbeitsplatzes und der Wohnung sowie wachsende Schulden sind die Konsequenzen. Der Verlauf der Computerspielsucht ähnelt dem der Glücksspielsucht, auch wenn es nicht um Geldgewinne geht.

Welche Symptome treten auf, wenn Spielen zur Sucht wird?

Wenn die Spielsucht in der Phase der Verzweiflung ihren Höhepunkt erreicht, treten psychische Veränderungen auf. Typische Symptome sind:

  • Reizbarkeit
  • Angstzustände
  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schuldgefühle
  • Selbstmordgedanken

Die Suizidrate unter Spielsüchtigen ist gegenüber dem Durchschnitt deutlich erhöht. Computerspielsüchtige zeigen ähnliche Symptome.

Wie wird Glücksspielsucht diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt anhand verschiedener Fragen. Von einer Abhängigkeit gehen die Experten aus, wenn über einen Zeitraum von zwölf Monaten mindestens fünf der folgenden Merkmale zutreffen:

  1. Die Spieleinsätze werden kontinuierlich erhöht.
  2. Betroffene reagieren in Zeiten ohne Gelegenheit zum Spiel mit Reizbarkeit und Unruhe.
  3. Versuche, das Spielen einzuschränken, scheitern.
  4. Alle Gedanken drehen sich ums Spielen.
  5. Nur beim Spielen vergessen Betroffene ihre Probleme.
  6. Soziale Beziehungen kommen zum Erliegen.
  7. Betroffene sehen weiteres Spielen als einzigen Weg, um Schulden zu tilgen.
  8. Spielsüchtige vernachlässigen andere Hobbys.
  9. Auf Fragen zum Umfang des Spielens reagieren Betroffene mit Lügen.
  10. Auch wenn dem Betroffenen die Folgen des Glücksspiels bewusst werden, kann er nicht aufhören.

Wo gibt es Hilfe und Beratung?

Eine Vielzahl von Beratungsstellen und Institutionen stehen bereit, um Spielsüchtigen zu helfen. Die Adressen findest du im Telefonbuch oder online. Professionelle Berater informieren zu Behandlungsmöglichkeiten und helfen bei der Beantragung von ambulanten oder stationären Therapien. Viele Betroffene profitieren von der Unterstützung in Selbsthilfegruppen. Schuldner- und Rechtsberatungen helfen bei der Bewältigung finanzieller Probleme. Wir empfehlen Betroffenen, eine Vertrauensperson einzuweihen.

Wie erfolgt die Behandlung der Spielsucht?

Die Therapie umfasst drei Phasen. Zunächst erfolgt eine Beratung. Die Motivation des Spielsüchtigen und die Einsicht seiner Abhängigkeit sind entscheidend für den Therapieerfolg. In der zweiten Phase erfolgen die Entwöhnung und die Wiedereingliederung in ein normales Leben. Die Therapie kann ambulant oder stationär erfolgen. Die dritte Phase hat das Ziel, die Abstinenz durch langfristige medizinische und psychotherapeutische Angebote zu festigen. Selbsthilfegruppen geben Betroffenen zusätzlichen Halt.

Wann gelten Spielsüchtige als geheilt?

Ebenso wie Drogen- oder Alkoholabhängige bleiben Spielsüchtige ihr ganzes Leben lang süchtig. Nur die vollständige Abstinenz hilft. Nach erfolgter Therapie ist der Rückhalt der Angehörigen entscheidend. Die Betroffenen profitieren enorm von Selbsthilfegruppen. Die Mitglieder haben ähnliche Erfahrungen und viel Verständnis. Positive Beispiele helfen, den schwierigen Weg aus der Spielsucht zurück in einen normalen Alltag zu bewältigen.

Der Coachingvergleich für die Schweiz. Finde die besten Coaches in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Mobbing in der Schule: Täter, Opfer und Beobachter

Die Schule gilt für Kinder und Jugendliche als zweitwichtigste Sozialisationsinstanz. Knapp die Hälfte der Kindheit und Jugend verbringen Schüler in der Schule. Dabei kommen unterschiedliche Gruppen von Menschen zusammen, sodass Konflikte nicht vermieden werden können. So kommt es beispielsweise nicht selten zu Mobbing in der Schule. Hinter Mobbing und Ausgrenzung steckt zusätzlich oft mehr, als du denkst. Es ist mit einem sozialen System zu vergleichen, das es zu verstehen gilt, wenn du Mobbingopfern helfen und Täter präventiv aufhalten möchtest. Insbesondere deshalb ist es wichtig, dass du dir Gedanken zu diesem weitreichenden Thema machst.

Depressionen Selbsttest: Bin ich depressiv?

Jeder Mensch erlebt in seinem Leben negative Phasen und verletzende Situationen. Meist sind sie temporär und vergehen wieder. In einigen Fällen verfestigen sich jedoch Erfahrungen oder Einstellungen so, dass sie einen normalen Alltag unmöglich machen. Oft kommt es dann zu negativen Gedanken oder Antriebslosigkeit. In solchen Fällen kann von Depressionen die Rede sein. Aufgrund der hohen Fallzahlen fragst du dich vielleicht selbst manchmal, ob du zu der Erkrankung neigst. Für einen ersten Hinweis kannst du Selbsttests zum Thema „Bin ich depressiv?“ durchführen. Alles darüber, wie dich bei Depressionen Selbsttests unterstützen können, erfährst du hier.

Kaufsucht – wenn das Einkaufen zwanghaft wird

In der Boutique das traumhafte Kleid, beim Onlinehändler die schicken Schuhe oder beim Juwelier eine tolle Uhr – ab und an mal ausgiebig shoppen zu gehen, ist in der Regel ein normales Konsumverhalten, das viele Menschen zeigen. Wenn das Kaufen für dich allerdings zu einem Zwang wird, der nicht mehr kontrollierbar ist, wenn du Dinge in Unmengen kaufst, ohne diese wirklich zu benötigen und dich dabei verschuldest, zeigst du bereits ein pathologisches Kaufverhalten oder eine Kaufsucht. Wie sich eine Kaufsucht äussert, welche Folgen sie haben kann und wie sie als Krankheit therapeutisch behandelt wird, beantworten wir dir im Folgenden.

Psychologie studieren Schweiz – diese Voraussetzungen müssen für die Zulassung erfüllt sein

Psychologie zu studieren ist an allen Schweizer Universitäten möglich, die sich nach den Vorgaben der „Deutschen Gesellschaft für Psychologie“ richten. Das Studium in der Schweiz wird in den Studiengängen und Studienabschlüssen im Rahmen der Bologna-Reform geregelt, sodass es sowohl Bachelor- als auch Masterabschlüsse gibt. Ein Lizenziat ist nicht mehr möglich. Nach dem Studium arbeiten Psychologen eng mit Ärzten und Psychiatern zusammen.

Zwangsstörungen: Symptome und Anzeichen, um eine Zwangserkrankung zu erkennnen

Zwangserkrankungen oder Zwangsstörungen gehören zu den psychischen Erkrankungen. Die Betroffenen leiden oft sehr darunter, bestimmte Handlungen immer wieder durchführen oder bestimmte Gedanken immer wieder denken zu müssen. In geringem Mass kennen viele Menschen zwanghafte Handlungen. Viele haben zum Beispiel manchmal den Drang, zu überprüfen, ob die Tür wirklich abgeschlossen ist. Im kleinen Mass ist das kein Problem. Wenn jedoch der Alltag durch die Zwänge beeinträchtigt ist, solltest du dir Hilfe suchen. Es gibt unterschiedliche Methoden, um Zwangsstörungen zu behandeln.

Erschöpfungsdepression: Richtige Diagnose ist ausschlaggebend für erfolgreiche Behandlung

Jeder Handgriff ist eine Herausforderung, jede Entscheidung anstrengend. Die Tage verlieren sich in trübem Grau. Alles ist schwer und das soziale Umfeld wird zur Belastung. Die Erschöpfungsdepression ist schon lange als Krankheit bekannt und wurde auch in den Diagnosemanualen klassifiziert. Ursachen und Symptome ähneln denen des Burnout-Syndroms, hinter dem sich keine klar umrissene medizinische Diagnose verbirgt. Umso wichtiger ist eine Abgrenzung. Das Ausbrennen durch Überforderung führt in eine tiefe Erschöpfung, aber in vielen Fällen in langwierige und nicht zu unterschätzende psychische Erkrankungen wie die Erschöpfungsdepression.